ENTWICKLUNG EINES WELPEN IM MUTTERLEIB
Die Eizellen teilen sich nun täglich, und entwickeln sich zu sogenannten Morula (Maulbeerkeime).
8-15. TAG
Entwicklung der Embryonen
Am 8. Tag entwickeln sich die Maulbeerkeime zu Blastozysten, ab jetzt spricht man von „Embryos“. Bei diesen Blastozsyten wird bereits die Plazenta durch die so genannten Trophektodermzellen angelegt.
Vom achten bis 15. Tag nach der Befruchtung erreichen die Embryonen die Gebärmutter.
Am 13.-15. Tag. schlüpft die Blastozyste aus der Schutzschicht (Zona Pellucida) um weiter wachsen zu können und die Kontaktaufnahme (Implantation) mit der Mutter zu ermöglichen.
Die Gebärmutterhörner sind zwei schlauchartige Fortsätze der Gebärmutter in denen die Welpen den Großteil der Trächtigkeit verbringen.
20. TAG
Festen Platz in Gebärmutter erreicht
Nun besitzt auch jeder Embryo seinen festen Platz in der Gebärmutter. Der Kopf hat begonnen, sich zu entwickeln und es bilden sich winzige Knospen, aus denen schliesslich die Vorderbeine werden (Tag 22). Die Knospen der Hinterbeine entwickeln sich einen Tag später, ebenso die ersten Zeichen der Augen, die Riemenbögen, Herzwulst und die Urwirbel (Tag 20).
Der Embryo beginnt den Kopf nach vorn zu neigen und rollt sich in die klassische Fötenstellung zusammen. Zuerst bildet sich das Neuralrohr, der Vorläufer des Gehirns und Rückenmarks. Während dieser Zeit bilden sich die inneren Organe. Die fötale Zirkulation entwickelt sich und das Herz schlägt.
Mit 25 Tagen sind die Embryonen ca. walnussgroß. Die Ohren werden am 26. Tag gebildet, Augenhülle und Tasthaare bilden sich am 27. Tag. Beine, Pfoten und Zehen (zu diesem Zeitpunkt noch schwimmhäutig) sind deutlich erkennbar.
Im derzeitigen Zustand sind die Föten sehr stark defektgefährdet und die Hündin muss entsprechend sorgfältig geschützt und betreut werden.
Die babyblau schimmernde Hülle über den Augen dient als Schutz des sich entwickelnden Sehorgans.
Durch Ultraschalluntersuchung kann die Trächtigkeit nachgewiesen werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Fruchtanlagen so groß, dass sie i.d.R. gut sichtbar sind, aber noch zu klein, um die Anzahl der Fruchtanlagen zu bestimmen. Die Hündin kann zähflüssigen, klaren bis milchig-trüben Schleim absondern, meist ein sicheres Zeichen für eine Trächtigkeit.
Ein Anschwellen der weiblichen Scham wird ebenfalls bemerkbar. Die Zitzen der Hündin beginnen sich aufzurichten und färben sich rosa. Sie hört auf, die Beine anzuziehen, weil das
Gewicht ansteigt und die Welpen sich drehen. Es kann auch zu einem vermehrten Schlafbedürfnis kommen.
Der Fötus durchläuft am 31 /32 Tag noch mal eine spannende und heikle Entwicklung. Es kommt zum so genannten Nabelbruch, d.h. der Darm wird kurzzeitig aus der Körperhöhle verlagert um schneller wachsen zu können.
Die Gebärmutter zeigt zunächst oviole Fruchtampullen , die um den 33. bis 35. Tag „zusammenfließen“ und zu Schläuchen auswachsen. Die Gebärmutter faltet sich, da der
Platzbedarf der Welpen enorm ist.
Achtung! Um den 35. Tag ist die Organogenese (Organbildung) bei den Welpen abgeschlossen. Bis dahin sind die Welpen äußerst empfindlich für äußere Einwirkungen wie Medikamente (z.B. auch Wurmkuren!), Impfungen, Röntgenstrahlen, Vitaminmangel und –überversorgung, Überhitzung (z.B. im Auto) und Umweltschadstoffe (z.B. Düngemittel in Pfützen), da der Fötus durch die Nabelvene und -arterie direkt mit der Mutter verbunden ist.
Auf negative Einflüsse auf die Hündin sollte man deshalb in dieser Zeit ein besonderes Augenmerk richten, da es sonst zu Fehlbildungen oder zum Absterben der Föten kommen kann!
Am 35. Tag sind die Augen & Ohren fertig entwickelt und die Finger sind separiert.
Die Augenlider sind jetzt ausgebildet und die Finger sind vollständig getrennt und gespreizt. Barthaare und Krallen beginnen sich zu entwickeln, ebenso die Form der Handplatte und die Anlage der Augenbrauen. Auch die Hautpigmentation und die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln und ist am 52. Tag abgeschlossen.
43. TAG
Rapides Wachstum
56. TAG Sichere Geburt wäre möglich
Ab diesem Zeitpunkt können die Welpen sicher geboren werden, die Lunge und andere wichtige Lebensfunktionen sind geburtsbereit entwickelt.
Augenlider und Gehörgänge sind noch geschlossen. Die letzten vier Tage in der Gebärmutter dienen zur stärkeren Ausprägung der Merkmale, die Welpen nehmen nochmal stark an Gewicht zu.
Bereits jetzt sind die Welpen berührungsempfindlich und werden es genießen, wenn man der Hündin regelmäßig den Bauch streichelt.
Die Hündin hat weniger Hunger, was durch den Platzmangel im Bauch verursacht wird. Sie verbringt sehr viel mehr Zeit mit der eigenen Körperpflege. Die Zitzen schwellen weiter an, es kann schon zu einer ersten Milchproduktion kommen.
60. TAG
Geburt steht unmittelbar bevor
Die Hündin wird ruhelos und beginnt, Nestbauverhalten zu zeigen. Sie sucht nach einem geeignetem Platz zum Werfen, gräbt Höhlen, scharrt überall herum, hechelt. Es kann eine weiße Scheidenflüssigkeit abgesondert werden.
Anzeichen der bevorstehenden Geburt:
• einen Tag vor der Geburt werden Hüftknochen erkennbar, weil sich die Früchte absetzen. Dabei geben die Bänder der Gebärmutter nach, die Welpen werden auf die Geburt vorbereitet und in Position gebracht
• viele Hündinnen verweigern das Futter
• wenn die Körpertemperatur um 1,5 bis 2°C absinkt, werden die Welpen innerhalb der nächsten 6 bis 24 Stunden geboren.
• Lagerbildung und Aufsuchen des Lagers
• zunehmende Unruhe, hechelt deutlich mehr, unsicherer Ausdruck/Abwesenheit
• gräbt neue Wurfhöhlen im Garten oder unter Sträuchern
• rennt ständig rein und raus… leert Blase und Darm, legt sich wieder hin… rennt wieder los…
• wenn man genau hinsieht kann man nun schon die Senkwehen erkennen
• Vulva lecken und schleimige Ausscheidungen
• häufiges Schlucken, Zittern, Winseln; Dauer ca. 6 bis 12 Stunden
Das Alter eines Wurfes liegt oft 3-4 Tage auseinander, weil die Eizellen nicht alle zur gleichen Zeit befruchtungsfähig waren, so dass diese Zeit oft die etwas unterschiedliche Entwicklung beim Geburtsgewicht und z.B. beim Zeitpunkt der Augenöffnung erklären. Faszinierend oder?