Degenerative Myelopathie
Diese Erkrankung ist ein umstrittenes und heiß diskutiertes Thema in der Zucht ich möchte trotzdem darauf hinweisen
Die degenerative Myelopathie großer Hunderassen ist relativ häufig, besonders bekannt ist sie beim Deutschen Schäferhund. Sie entwickelt sich bei ihm ab dem fünften Lebensjahr. Ursächlich ist eine Mutation des SOD1-Gens verantwortlich. Besonders stark von der Erkrankung betroffen sind große Rassen: Hütehunde wie der Collie und der Belgische Schäferhund sowie Sibirischer Husky, Hovawart, Weimaraner, Rhodesian Ridgeback. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration des Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet. Dadurch entwickeln sich allmählich unkoordinierte Bewegungen der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Die Erkrankung ist nicht schmerzhaft.
Die Diagnose wird zumeist nach dem Ausschlussverfahren gestellt, sie kann nur nach Autopsie als sicher betrachtet werden. Vor allem ein Bandscheibenvorfall und eine Fibrokartilaginöse Embolie (beide treten akut auf), Cauda-equina-Syndrom und Wobbler-Syndrom (Röntgen, Myelografie) und schließlich Tumoren des Rückenmarks müssen ausgeschlossen werden. In der Rückenmarksflüssigkeit kann eine leichte Erhöhung des Proteingehalts auftreten. Eine Magnetresonanztomographie kann die Diagnose sichern, ist aber kostenintensiv und nur in großen Kliniken verfügbar. Typisch und für die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen wichtig, verläuft degenerative Myelopathie schmerzlos.
Mittels Physiotherapie, täglichem Laufen oder Schwimmen kann versucht werden, den Muskelschwund aufzuhalten. Behandlungsversuche wurden mit Prednisolon, Aminocapronsäure, N-Acetylcystein, Vitamin E, Vitamin C und Vitamin B-Komplex durchgeführt. Alle Medikationen zeigen nach einer aktuellen Studie keine erhöhte Wirksamkeit gegenüber der Physiotherapie und konnten den Krankheitsverlauf nicht aufhalten. Die Prognose ist daher eher schlecht, da aber nicht schmerzhaft kann der Hund mit Tragegurt oder Rolli noch durchaus viel Lebensqualität haben und im Kreise seiner Familie bleiben.
Quelle: Wikipedia